Die Reise nach Bali und die ersten Tage im Paradies.
Ihr Lieben im kalten, närrischen Deutschland (und an anderen Orten)! Nach vier Nächten in Trat fuhren wir mit dem Bus nach Bangkok. Ein Erlebnis der besonderen Art. Für rund 7 Euro pro Person konnten wir in sechs Stunden die 290 km hinter uns bringen. Im Preis war bereits eine Flasche Wasser, ein Fruchtsaft, ein Stück Kuchen und ein Kaffee enthalten. In der „Stadt der Engel“ – wie Bangkok auch genannt wird, mussten wir zunächst ein Taxi finden. Die Fahrer belagerten uns sofort, hatten aber zum Teil völlig überteuerte Vorstellungen. Schließlich haben wir uns für ein Taxi mit Taximeter entschlossen, was sich als die vernünftigste Lösung herausstellte. Für 5 Euro kamen wir ans Ziel, da der Fahrer über ein gutes Navi verfügte. Andere Fahrer forderten zuvor das fünffache. Leider hatten die unser Zimmer doppelt gebucht und gehofft, dass wir nicht auftauchen würden. Pech – fragt sich nur, für wen. So wurden wir in ein „besseres Hotel“ umgebucht, welches aber ebenso am Arsch der Welt lag. Bis wir dann endlich was zu Essen fanden, war es schon 22 Uhr. Das Lokal war spitze und das Essen schmeckte gut.
Am nächsten Morgen kam dann die Betreiberin der anderen Anlage und brachte uns das Frühstück: für jeden zwei Beutelchen Instant Kaffee und drei Doppelscheiben Toast mit undefinierbarer Marmelade. Das war es. Um halb zehn checkten wir aus. Unser Taxi zum Flughafen wartete bereits auf uns. Da wir den check in am Flughafen schon im Internet erledigen konnten, hatten wir schon unsere festen Plätze. Allerdings galt dies nur für den Flug bis Kuala Lumpur, wo wir dann nach Denpasar umsteigen mussten. Wir waren froh, dass wir nicht lange anstehen mussten und unsere schweren Koffer schnell loswurden. Der Flug ging pünktlich los und auch die Landung in KL verspätete sich nur wenig. Dann stimmten aber Gate und Uhrzeit des Starts überhaupt nicht mehr überein. Mit der Bahn mussten wir zunächst in einen ganz anderen Teil fahren, wo dann aber alles gut ging, da das Boarding um eine halbe Stunde verschoben wurde. Es waren dann ohnedies nur rund 50 Personen, die nach Bali wollten. Jeder hätte sich quer über drei Sitze legen können. Auf diesem Flug gab es dann endlich was Richtiges zu essen, nachdem es auf dem Flug zuvor nur Käse gab. Es gab die Wahl zwischen Pizza oder überbackenem Hühnchen. Beides nichts für mich. Jetzt gab es Reis mit scharfem Gemüse und gekochten Kartoffeln. Darüber gaben wir die Cashew Nüsse, die ich noch im Handgepäck hatte. Das erste warme Gericht, seit 24 Stunden. Köstlich. Dann erlebten wir ein deftiges Gewitter über den Wolken. Überall dicke, schwarze Wolken und unzählige Blitze, die immer wieder durch die undurchdringliche Dunkelheit huschten. Gespenstisch. Aber es ging schnell vorbei
Bei der Landung auf Bali war es dann schon Nacht und sehr warm. Einreiseformalitäten waren schnell erledigt, da wir von zu Hause bereits ein Visum beantragt und erhalten hatten. Unsere Koffer waren unter den Ersten, die aufs Band kamen. Auch der Zoll ließ uns ungehindert ziehen und bevorzugte es, andere zu kontrollieren. Kaum waren wir im Empfangsbereich angekommen, entdeckten wir auch sofort Regula, die im Cafe auf uns wartete. Auf dem Weg zu ihr wurden wir von Taxifahrern belagert. Jeder hoffte darauf, heute noch ein Geschäft zu machen. Da wir im eigenen Flieger sahen, wie wenig Gäste sich derzeit auf der Insel der Götter befinden, ein verständliches Unterfangen. Die Begrüßung war richtig herzlich. Wir waren alle froh, dass es so unkompliziert geklappt hatte. Wir redeten und redeten, bis sich ein Mann neben Regula bemerkbar machte. Es war ein Taxifahrer, der schon die ganzen zwei Stunden neben ihr ausharrte und hoffte, das Geschäft zu machen. Allerdings war seine Vorstellung enorm. Erst wollte er 700.000 IDR, dann 500.000 (100.000 = ca. 6 Euro). Achim zog los und erkundigte sich bei anderen Fahrern. Als er zurückkam und einen Fahrer gefunden hatte, der 250.000 wollte, ging unser Fahrer sofort auf 200.000. Später rundeten wir die Summe auf 300.000 auf, da wir sehr zufrieden waren. Die Fahrt dauerte über eine Stunde bei lebhaftem Verkehr und 1000ten von Mopeds. Hier regierte wieder die Hupe den Verkehr. Die ganze Zeit hatten wir uns unendlich viel zu erzählen. Unsere Freude, die Insel der Götter, das Paradies gemeinsam fünf Wochen zu erleben ist unbeschreiblich.
Die Anlage, die wir dann vorfinden ist fantastisch. Die Lage, direkt am Meer, einen sauberen, großen Pool und sehr freundliches Personal. Was will man mehr. Die Küche wurde extra für uns nochmals geöffnet und wir bekamen das erste Essen auf Bali. Es schmeckte köstlich. Dazu ein kaltes Bier! Danach, mittlerweile war es 23 Uhr bekamen wir unsere Zimmer gezeigt, die etwa 50 Meter außerhalb der Anlage liegen. Gefüllter Kühlschrank, Klimaanlage, weiche Betten und ein Bad, welches nach oben hin offen ist. Das Ganze für knapp 30 Euro pro Zimmer, inklusive leckerem Frühstück. Hier kann man sich nur wohlfühlen. Am nächsten Morgen erkunden wir die Umgebung, wo es leider nicht viel zu sehen gibt. Damit Regula sich akklimatisieren kann, lassen wir es ganz ruhig angehen. Wir gehen ein Stück am Strand spazieren, essen in der Anlage und genießen den herrlichen Pool. Das Wasser ist warm wie eine Badewanne, was sich aber bei 35°C nicht vermeiden lässt. Zum Abendessen bestellen wir uns Lobbster, den uns eine der Angestellten empfiehlt, da ihr Mann ihn selbst fischen geht. Zwei Kg kosten rund 50 Euro. Zu Hause ein unbezahlbares Vergnügen. Mit einer Flasche balinesischem Wein wird es ein kulinarisches Vergnügen und wir sind rundum satt. Bevor wir ins Restaurant gehen, muss ich noch für „kleine Jungs“. Keiner kann sich den Schreck vorstellen, als ich, auf der Toilette sitzend im Blumentopf gegenüber direkt einer Schlange in die Augen sehe. Nach und nach registrierte ich allerdings, dass der kleine Wurm vor mir ebenso viel Angst hat, wie ich vor ihm. Achim kam schnell, als ich ihn rief und bekam die rund 30 cm lange, Kinderfinger dicke Schlange noch fotografiert. Später wurde sie vom Personal eingefangen und außerhalb der Anlage wieder freigelassen, da Schlangen unter Schutz stehen. Am nächsten Tag finden wir auf unserer Strandwanderung ein kleines Dorf und gehen dort in einem einheimischen Lokal Mittagessen. Wir sitzen hoch oben über den Reisfeldern, immer von einem leichten Wind umweht und bekommen gebratene Nudeln, Reis und Gemüse serviert. Ein frisch gepresster Saft und Wasser füllen unser Flüssigkeitsdefizit wieder auf. Das Ganze kostet zu Dritt keine 10 Euro. An unserem letzten Tag gehen wir nochmals da essen und erleben unterwegs am Meer eine Beerdigungszeremonie. Faszinierend zu sehen, wie rund 200 Leute vom Verstorbenen Abschied nehmen und dann gemeinsam am Ufer essen. Allerdings ist es ernüchternd zu sehen, wie sorglos die Balinesen mit dem Müll umgehen. Als wir vom Essen zurückkommen, ist alles mit Plastikabfällen übersät. Schade. Den Nachmittag verbringt Regula in ihrem Lieblingshochsitz, lesend im Liegestuhl mit Blick über das Meer und die hohen Wellen. Im Pool treffen wir uns dann wieder.
Den Ausflugstag möchte ich extra erwähnen. Damit wir etwas von der Umgebung sehen, haben wir uns in der Anlage ein Auto mit Fahrer gemietet. Er sollte uns eigentlich um neun Uhr abholen, rief aber dann um 23 Uhr zurück, um uns zu sagen, dass er erst um zehn käme. Auch gut. In der Stadt Klungkung konnten wir uns die Gerichtshallen anschauen, wo früher Urteilsverkündungen stattfanden. Herrliche Deckengemälde ließen erahnen, wie es dabei zuging. Das Museum nebenan war allerdings in wenigen Minuten erledigt, da es nur wenig von Kultur und Vergangenheit zu sehen gab. Im Garten und am Teich waren dann viele Brautpaare zu sehen, die von professionellen Fotografen abgelichtet wurden. Den einheimischen Markt haben wir nur kurz gestreift, da wir uns dafür später in Ubud Zeit nehmen werden. Das Mittagessen war dann sensationell: hoch oben am Berg gab es ein Restaurant, welches fast nur von Einheimischen besucht war. Gegenüber lag der Vulkan Agung in Wolken. Das ganze Tal war mit Reisterrassen und Wald bedeckt. Ein fantastischer Ausblick. Wir eroberten einen Tisch, direkt am Ende der Plattform. Das angebotene Buffet war vielfältig und köstlich, die Säfte frisch gepresst. Das Ganze kostete dann zu Dritt 24 Euro ! Im „Urwald“ ließ uns der Fahrer raus, damit uns einer aus der Bauernkooperative die Bäume, Gewürze und Kaffee erklären konnte. Natürlich endete dies dann im Shop, wo all diese Gewürze auch zu kaufen waren. Auch davon machten wir dann gebrauch. Der Ausflug dauerte 6 ½ Stunden und war die 45 Euro (inkl. Trinkgeld) wert.
Auch wir empfinden wie Regula immer wieder, dass wir hier im Paradies sind. Es gefällt uns, nach sechs Jahren diese Insel wieder neu zu entdecken und freuen uns riesig, Regula an unserer Seite zu haben und ihr dies alles zeigen zu dürfen. So freuen wir uns auf die weiteren sechs Orte, die wir auf Bali noch besuchen wollen. Zum Abschluss haben wir hier in der Villa L`Orange für heute Abend eine „Reistafel“ bestellt. Wir sind schon gespannt, wie sie sein wird. Etwas wissen wir bestimmt: sie wird lecker und wir sind hinterher wieder pappsatt.
So, nun grüßen wir Euch alle ganz herzlich und wünschen allen schöne, nicht zu kalte Karnevals- und Fastnachtstage. Wir schicken Euch sonnige Grüße und alles Gute,
Eure Weltenbummler und besonders Regula