Malaysia

Malaysia, Port Kelang, 02.04.

Beim Anlegen des Schiffes regnet es. Trotzdem geht der Ausflug nach Kuala Lumpur recht pünktlich los. Die einstündige Fahrt in die Stadt überbrückt der Reiseleiter mit vielen Infos über das Land und dessen Systeme: wie wandere ich ein, was muß ich tun, um eine Haushaltshilfe zu bekommen, welche Rente erwartet mich, wenn ich - a) Beamter im Land bin – b) normale Rente bekomme. Alles Informationen, mit denen wir Touristen nichts anfangen können.

Schließlich kommen wir am Petronas Tower an. Die zwei Türme sehen imponierend aus, wenn man davor steht. Uns bleiben 20 Minuten. Ich laufe in die Eingangshalle mit ihr und wir bestaunen die zwei Rennwagen der Formel 1, die dort von der Decke herunter hängen. Ein kurzer Rundgang durch die Wasserspiele und den Park, der vor den Türmen angelegt ist – und wieder zurück in den Bus.Auch am Königspalast, den wir nur durch das geschlossene Gittertor sehen können und am Nationalen Kriegsdenkmal bleibt uns kaum Zeit, uns näher um zu schauen.Am Unabhängigkeitsplatz dürfen wir dann 30 Minuten uns umsehen. Am Polo Club kommt ein Einheimischer und will unbedingt ein Foto mit uns machen. Er freut sich tierisch, dass er mit jedem von uns ein Bild machen darf. Die Zeit ist um, und es geht zurück zum Schiff. Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, der Regen hörte zu Beginn des Ausflugs auf und auch jetzt herrscht strahlende Sonne. Im Hafengebäude bietet sich uns ein seltenes Ereignis: das Internet funktioniert super. In wenigen Minuten können wir den nächsten Blog und die Bilder hoch laden, e-mails empfangen und bearbeiten und Apps verschicken. Hier erledigen wir in einer viertel Stunde alles, wofür auf dem Schiff mindestens 1 1/2 Stunden notwendig wären. Selbst in der Kabine können wir noch über den Browser des neben uns am Pier liegenden Schiffes in Minutenschnelle Arbeiten im Internet erledigen.

Am nächsten Tag, dem 03. April landen wir auf der Insel Penang. In Georgetown liegen wir sehr zentral und starten unseren Ausflug mit etwas Verspätung. Im schwimmenden Dorf besuchen wir die Strasse der Familie Chew. Ein Haus reiht sich an das andere, bis weit hinaus in den Hafen. Das ganze Viertel ist auf Pfählen über dem Wasser gebaut. Bei Hitze ist dieser Ausflug mit entsprechenden Gerüchen begleitet. Im Nationalmuseum sehen wir die Entwicklung der Insel in den letzten 100 Jahren. Interessanter wird es dann im

Peranakan Herrenhaus, dem Besitz einer alten, chinesischen Familie, deren Oberhaupt früher Chef der chinesischen Mafia war. Dieser hat unendliche Reichtümer angesammelt, welche heute in diesem Herrenhaus zu sehen sind. Der große Tempel im Anbau des Hauses ist auch sehr imposant. Allein in der Küche sind verschiedene Speiseservices ausgestellt, die ausreichten, den Tisch für mindestens 80 Personen zu decken. Auch die Schlaf- und Wohnzimmer der Familie waren vollgestopft mit Sehenswürdigkeiten, wie Kleidung, Schmuck und Bilder. Ganz zu schweigen von den Sammlungen von Porzellan- und Glasfiguren, Lampen und Dekorationen aus allen möglichen Materialien.

Nach 40 Minuten geht es weiter zum thailändischen Tempel des liegenden Buddhas, dem 3.größten liegenden Buddha in Asien. Gleich gegenüber ist ein burmesischer Tempel, der mit vielen Sehenswürdigkeiten aufwartet.

Danach geht es zurück zum Schiff. Wir legen nur unsere Sachen ab und machen uns auf den Weg in die Stadt. Renate will lieber zu Hause bleiben, da sie genug Eindrücke für heute zu verarbeiten hat. Kaum 200 m vom Schiff entfernt kommen wir in den Esplanade Park, einer Food Mall mit malayischer Küche. Wir suchen uns aus den rund 15 Ständen ein Gericht mit gebratenen Nudeln aus und bestellen am Stand gegenüber je einen Kokos Shake. Alles zusammen für nur

5 €. Gesättigt laufen wir weiter in Richtung Innenstadt und landen in Little India. Eigentlich sehen die Häuschen aus, wie in China, sind aber angefüllt mit indischen Geschäften. In einem Schuhladen kaufen wir jeder ein Paar Sandaletten. Sie passen wie angegossen und kosten je 8 €. Kurz danach kommen wir mitten in Filmaufnahmen und müssen einige Minuten warten, bis die Szene der „Daily Soap“ im Kasten ist. Und dann finden wir, was wir die ganze Zeit suchen: eine Rikscha. Wir einigen uns schnell mit dem Fahrer auf 15 US$ für eine Stunde Fahrt. Er fährt uns durch die vom Verkehr verstopften Straßen, führt uns in kleine Gassen und zu großen Kaufhäusern. Und er redete – ohne Unterbrechung. Er musste sich ganz schön anstrengen, uns mit seinem Gefährt durch die Strassen zu bewegen. Ab und zu stieg er ab – und schob. Zum Schluß zeigte er uns die Hafenpromenade und das Regierungsgebäude, bevor er uns pünktlich nach einer Stunde am Schiff absetzte. Er strahlte, als er zusätzlich 10 Dollar als Trinkgeld bekam. Die hatte er sich aber auch sauer verdient.

Am Abend, während des Essens legte das Schiff dann Richtung Thailand ab.

Penang ist eine Insel, auf der es sich tatsächlich lohnen würde, mal etwas länger zu verweilen.

Nun grüßen wir wieder herzlich alle, die uns immer wieder auf unserer Seite besuchen.
Eure Weltenbummler