Ihr Lieben,
wer hätte gedacht, dass Köln am 11.11. mal so still und leise sein würde. Durch den Lockdown light ist vor unserem Haus viel
weniger los. Trotzdem gehen viel zu viele ohne Maske und Abstand spazieren.
Geht es Euch auch so, dass ihr euch schon beim Aufstehen fragt: womit langweile ich mich heute wieder durch den Tag? Ich denke, das ist die falsche Frage. Sinnvoller wäre: was kann ich heute erledigen, wozu ich bisher nicht kam (oder keine Lust hatte!)?
Plötzlich keimt Hoffnung auf. Die Firma Biontech hat den Durchbruch geschafft. Das war jedenfalls die Nachricht des gestrigen Tages. Freuen wir uns und hoffen wir gemeinsam darauf. Wie schön wäre es, wenn wir wieder reisen könnten, wenn wir uns wieder treffen dürften und uns umarmen. Wenn wir eines in den Monaten vermisst haben, war es die menschliche Nähe und Wärme. Das ist offensichtlich in greifbare Nähe gerückt.
Uns geht es soweit gut. Achim hat seine Rückenschmerzen einigermaßen wieder im Griff, nachdem er einige Tage nur noch wie ein alter Greis tippeln konnte. Dem Bauchdeckenabszess konnten wir durch die zweimalige Behandlung jeden Tag auch den Garaus machen. Also: es geht aufwärts. Nach wie vor verlassen wir die Wohnung nur, wenn es zu dringenden Einkäufen oder Arztbesuchen / Physiotherapie sein muss. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, was uns immer wieder erstaunt, wenn wir bedenken, dass es schon acht Monate her ist, dass wir aus Indien zurück sind.
Im letzten Beitrag habe ich Euch das Rezept für unser leckeres Brot versprochen. Das will ich heute ausführlich tun. Wir essen dieses Brot schon über zwei Jahre immer wieder gerne und haben nie das Gefühl, dass es uns langsam zum Hals raushängen würde. Durch die unzähligen Variationen schmeckt das Brot auch immer anders.
Zutaten:
500 g Mehl
150 g Körner oder Nüsse
1 Würfel frische Hefe
500 ml handwarmes Wasser
2 TL Salz
2 EL Apfelessig
Alles zusammen in die Rührschüssel geben und ca. 10 Minuten rühren (lassen), bis der Teig anfängt zu reißen. Zwischenzeitlich die Backform dünn mit Fett einreiben und mit 2-3 EL groben Haferflocken bestreuen. Nach dem Einfüllen des Teiges können geröstete Sesamsamen, Sonnenblumenkerne oder Chiasamen obenauf gestreut werden.
Die Form in den kalten Backofen auf die mittlere Schiene geben. Unten in den Ofen eine Schüssel mit Wasser stellen. Dann den Backofen bei Umluft auf 170 Grad stellen und den Teig 70 Minuten backen. Danach den Brotlaib auf ein Gitter geben und auskühlen lassen. Guten Appetit.
Noch einige Tipps:
Mehl: wir verwenden eine Mischung von verschiedenen Mehlsorten, aber immer Vollkornmehl. Die besten Ergebnisse haben wir bei: 300g Weizenvollkornmehl, 100 g Dinkelvollkorn und 100 g Roggenvollkornmehl. Ihr könnt die Mischung zusammenstellen, wie es euch am besten schmeckt. Bedenkt, dass die verschiedenen Mehle evt. mehr oder weniger Wasser benötigen. Einfach ausprobieren. In der Mühle haben wir vor einiger Zeit Emmervollkornmehl entdeckt. Das ist ein Urkorn und gibt dem Teig einen herzhaften Geschmack. Der Teig braucht etwas weniger Wasser. Ich ersetze 100g Weizen durch Emmermehl. Reines Dinkelbrot trocknet schnell aus und wird krümelig.
Körner, Nüsse: 150 – 200 g. Wieviel muss jeder selbst entscheiden. Ich mische meist 100 g Nüsse (die Sorte ist Geschmacksache) und 100 g Körner. Beim Discounter gibt es Kerne Mix für Salat. Die Mischung eignet sich hervorragend. Royal Nussmischung oder Walnüsse zerkleinere ich etwas. Sonnenblumenkerne oder Chiasamen sind ebenfalls mögliche Zutaten. Wenn es ein besonders leckeres Brot werden soll, gebe ich nur Nüsse zu. Statt Nüsse/Kerne kann man auch Röstzwiebeln (max. 150g!) in den Teig geben. Zwiebelbrot eignet sich besonders für herzhaften Brotbelag.
Hefe: Frischhefe ist am besten. Bei Trockenhefe braucht man zwei Beutel. Der Teig geht nicht so gut auf und schmeckt dann intensiver nach Hefe. Frischhefe lässt sich gut einfrieren. Entweder gibt man sie dann am Abend zuvor in ein luftdichtes Gefäß und lässt sie im Kühlschrank über Nacht auftauen, oder man schüttet in einer Tasse von dem handwarmen Wasser etwas über die Hefe und lässt sie einige Minuten ziehen. Wenn man ab und zu rührt, merkt man, wann die Hefe aufgetaut ist.
Durch die Erfahrung im letzten Lockdown haben wir gelernt, wie schwer es war, an Hefe zu kommen. Darum haben wir direkt Hefe im Beutel eingefroren, als es sie wieder zu kaufen gab. Jetzt sind immer 10 – 15 Würfel in unserem Gefrierschrank.
Wasser: nicht zu warm!
Salz: anstelle von Salz kann man auch Brotgewürz verwenden.
Bei der Herstellung dieses Brotes kann nicht viel schief gehen, wenn man sich grob an die Mengenangaben hält. Wenn das Brot richtig ausgekühlt ist lässt es sich gut in Scheiben schneiden und einfrieren. Wenn ihr die nötige Anzahl der Scheiben rund drei Stunden vor dem Verzehr aus dem Gefrierschrank nehmt schmeckt das Brot wie frisch gebacken. Es ist aber auch möglich, die Scheiben einfach in den Toaster zu geben. Ihr seht, es lohnt sich auch für Einzelpersonen, diese kreative Arbeit in Angriff zu nehmen.
Achim hat den ganzen Ablauf in Bildern festgehalten, die Ihr unten in der Bildgalerie anschauen könnt.
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So, nun grüßen wir Euch alle ganz herzlich. Passt bitte gut auf Euch auf und: bleibt gesund.
Bis zum nächsten Mal,
Gerd & Achim
Köln, im November 2020