Und wieder ist der Mai gekommen…
Ihr Lieben,
erstaunlich, wie schnell ein Jahr verfliegt. Es ist mir, als hätte ich erst gestern den Blog „Der Mai ist gekommen…“ geschrieben. Der Unterschied zwischen dem letzten und dem jetzt laufenden Mai könnte nicht größer sein. Während wir im letzten Jahr an der Planung unseres Umzugs waren, sitzen wir jetzt in der Wohnung im 8. Stock und genießen jeden Tag. Der Genuss wäre perfekt, wenn da… nicht…
die Renovierung von Bad, Gäste WC und Küche wäre. Das Ganze zieht sich jetzt schon Wochen hin. Derzeit sind die Maler da und geben den Zimmern den letzten Schliff. Am 23./24. Mai soll dann endlich die Küche geliefert und eingebaut werden. Danach können wir „Ordnung schaffen“. Die Küchen- und Badutensilien sind noch immer in der ganzen Wohnung verteilt. Das tägliche Kochen fehlt uns sehr, jedoch noch mehr die Waschmaschine. Da sieht man mal, wie sehr wir von der Technik abhängig sind.
Eigentlich hatten wir im März / April eine gebuchte Reise nach Kroatien und Montenegro angetreten. Die ganzen Vorbereitungen waren erledigt, die Koffer gepackt – und dann kam der Streik an neun Flughäfen. Schon am Abend vor dem Abflug wurde im Internet angezeigt, dass unser Flug gecancelt war. Im Fernseher wurde in den Nachrichten gebeten, den Flughafen in Düsseldorf nicht anzusteuern, da der Streik zu einem Chaos führen würde. Das Reisebüro war an diesem Abend leider nicht mehr zu erreichen. So sagten wir das Taxi nach Düsseldorf ab – und hofften auf eine Verschiebung des ganzen Urlaubs. Der Knall kam jedoch am nächsten Morgen: Als ich gegen halb zehn das Reisebüro endlich erreichte (nach fast einer Stunde wundgewählter Finger), fragte man mich, „warum wir nicht in Düsseldorf am Flughafen seien.“ Unsere Argumente, dass ein Streik stattfinden und der Flug doch ohnedies abgesagt sei, wurde völlig ignoriert. „Sie hätten nach Düsseldorf kommen, dort den Check-In machen müssen und wären dann mit dem Bus nach Dortmund transportiert worden.“ Da ich am Freitag zuvor noch im Büro angerufen und mich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung sei, war ich natürlich doppelt sauer. „Warum wurden wir über diese Änderung nicht informiert?“ „Hat sie jemand von uns angerufen und die Reise abgesagt?“, war die recht uninteressierte Antwort. „Für uns ist es, als hätten sie die Reise nicht angetreten. Eine Kostenerstattung gibt es nur im gesetzlichen Rahmen, und das sind rund 50€. Sie können natürlich auf eigene Kosten einen Flug nach Dubrovnik buchen und wir holen sie morgen dann ab und bringen sie zur Gruppe. Informieren sie uns bitte, wann sie in Dubrovnik ankommen.“ Damit war das Gespräch beendet. Recherchen im Internet ergaben, dass der Flug für uns Beide nochmals soviel kosten sollte (einfache Strecke!) wie die ganzen zwei Wochen. Außerdem hätten wir 23 Stunden gebraucht und hätten 2-3x umsteigen müssen. So haben wir uns entschieden, die zwei Wochen lieber zu Hause zu verbringen. Das Wetter war toll und wir konnten einige Ausflüge (u.a. auch in die tolle Stadt Münster) machen.
Danach gingen die Renovierungen los. Innerhalb von nur drei Tagen wurde das Bad und Gäste WC neu gemacht. Eine tolle Leistung. Einige „Kleinigkeiten“ mussten zwar reklamiert werden, wurden aber recht bald repariert. So war, um nur zwei Dinge zu erwähnen, die Toilette im Bad schief installiert. Wenn man sich auf die Schüssel setzte, hatte man rund zwei Zentimeter „Schieflage“. Bei der Abflussrinne in der begehbaren Dusche wurde das Abflussventil verkehrtherum eingebaut, was leider dazu führte, dass unsere ganze Wohnung duftete, als sei man im Bahnhofsklo. Nach drei duftenden Nächten kam mir im Traum die Lösung: Ventil drehen. Am nächsten Morgen machte ich das – und die Stinkerei hatte ein Ende.
Danach wurde die Küche abgebaut und die verschiedenen Gewerke nahmen ihre Tätigkeit auf. Dabei wurden alle Wasser- und Stromleitungen komplett erneuert. Dieser Dreck und Staub, der sich trotz geschlossener Türen und eingebauter Staubfangfolien in der ganzen Wohnung verteilten, ist unbeschreiblich. Fraglich, ob wir das in diesem Leben noch alles wieder auf die Reihe bekommen. Eine neue Wand musste zwischen Küche und Esszimmer eingebaut werden, die anderen Wände verputzt, da bis zu 10 cm tiefe, großflächige Löcher entstanden waren. Langsam haben wir die chaotischen Wochen hinter uns. Wie gesagt, erledigen die Maler heute die letzten Arbeiten. Wie die verschiedenen Rechnungen ausfallen, lassen wir mal offen. Es ist zu befürchten, dass die „rundum Arbeiten“ nochmals fast die gleiche Summe ausmachen, wie die neue Küche. Im Frühsommer wird dann noch der Balkon neu gefliest – und Schluss.
Nächstes Wochenende beginnt ein „Reisemarathon“. Nach Köln, wo wir unsere lieben Wanderfreunde Klaus-Uwe und Helmut endlich mal wieder treffen. Danach geht es ins Öscher Land, wo wir Achims Schwestern mit Familien drei Tage besuchen. Am Montag geht es dann eine Woche nach Goslar. Dort freuen wir uns, endlich mal wieder die acht Cousinen und Cousen von Achim mit ihren Familien nach über drei Jahren mal wieder zu sehen. Ein Höhepunkt dabei wird sein, dass Achims Onkel 75 wird.
Leider können wir unsere Freunde Dieter und Marion, von denen wir die Wohnung kauften, nicht treffen, da es Marion gesundheitlich nicht gut geht.
Am 22.Mai müssen wir dann zurück, da am 23. der langersehnte Tag gekommen ist: DIE KÜCHE WIRD GELIEFERT.
Eine Woche später geht unsere Reise dann zu meiner Familie in den Schwarzwald und zu einem Besuch zu Regula, in die Schweiz. Da mehrere Geburtstage anstehen, bleiben wir knapp drei Wochen im Ländle. Wird bestimmt eine lebhafte Zeit, da unendlich viele Termine anstehen.
Im Herbst ist eine Reise nach Rom, Neapel und die Amalfi Küste geplant. Wenn alles gut läuft, wollen wir den nächsten Winter auf den Kanaren verbringen. Achim ist derzeit in der Planung und Organisation für diese Wochen.
In Dortmund gibt es so viel zu entdecken und zu unternehmen, dass die Wochen und Monate nur so dahinfliegen. So sind wir jede Woche auf dem Markt in Dortmund, wo wir uns am Samstag mit Obst und Gemüse für die Woche eindecken. Im Westfalenpark sind wir jede Woche mindestens 1x. Gestern war Frühlingsfest und hunderte von Marktständen waren aufgebaut. Wir haben uns dort mit frischem Brot und frisch geräucherten Forellen eingedeckt und saßen mit unserem befreundeten Ehepaar Dagmar und Rolf bis 22 Uhr dann auf unserem Balkon.
Im Westfalenpark führt unser Weg auch immer in die Galerie Torfhaus, wo im wöchentlichen Wechsel Künstler ihre Werke ausstellen und verkaufen. Neulich kamen wir mit Sabine Oecking ins Gespräch, die uns zur Open Air Veranstaltung in ihrem Haus eingeladen hat (siehe Foto der zauberhaft gestalten Karte unten). Darauf freuen wir uns natürlich besonders.
Wenn die ganzen Umbauten vorbei sind und die Wohnung sich wieder in einem vorzeigbaren Zustand befindet, freuen wir uns natürlich sehr, endlich auch mal wieder Besuch empfangen zu können. Dann fangen auch unsere Planungen für weitere Besuche an, die wir im Verlauf des Jahres gerne noch nach Koblenz und Dresden und vielleicht auch ins Norddeutsche führen möchten. Mal sehen, was uns das Leben noch alles bietet. Entscheidend wird natürlich auch sein, wie sich die Pandemie entwickelt. Zur Zeit hat man das Gefühl, dass jeder die Pandemie „als erledigt“ betrachtet. In der Stadt sieht man nur noch wenige Leute mit Maske. Abstand ist für fast alle ein Fremdwort geworden. Der Herbst wird uns zeigen, was Sache ist. Unser Alltag ist komplett überschattet von den Ereignissen in der Ukraine. Der Krieg dort ist ein Ereignis, welches kein Mensch für möglich gehalten hat. Jeder ging davon aus, dass ein Krieg mitten in Europa undenkbar sei. Putin hat uns etwas anderes gelehrt. Es wird aber bestimmt eine Zeit nach Putin geben. Glauben und hoffen wir weiterhin an das Gute und dass auch diese schreckliche Zeit ein Ende haben wird. Ganz persönlich treffen uns natürlich die enorm angestiegenen Preise. Wer die Möglichkeit hat, zockt ab. Egal, ob es der Staat ist, der durch die Manipulation der Gas- und Ölpreise enorme Summen in seine Kassen spült oder die Discounter, die durch, oft ungerechtfertigte Preiserhöhungen, ihre Gewinnspannen einstreichen. Alle, die eine Möglichkeit sehen sich zu bereichern, tun das auch. Nur wir, die kleinen Arbeiter und Rentner haben das Nachsehen: wir müssen zahlen. Das der Bundestag automatische Gehaltserhöhungen bekommt, ist selbstverständlich. Sind ja „nur“ rund 300 € pro Person und Monat. Wenn die Arbeiter und Angestellten jährlich eine Gehaltserhöhung um den Inflationsausgleich bekommen würden, könnte man sich die Streiks und deren Kosten sparen. In Belgien funktioniert das ganz gut. Deutschland wird durch seine demokratische Diktatur völlig lahmgelegt. Die Politik arbeitet nur noch für sich selbst und hat den Blick auf das Volk komplett verloren.
So, nun aber genug geschimpft!
Wir grüßen Euch für heute ganz herzlich, wünschen Euch einen schönen Sommer mit viel Sonnenschein, nicht nur am Himmel, sondern auch im Herzen. Wie unsere Wanderfreunde aus Köln immer zu sagen pflegen: Bleiben wir gesund!!!
Alles Gute, Eure Weltenbummler
Gerd & Achim
P.S.: In der Bildergalerie findet Ihr noch einige tolle Fotos von Achim, egal, ob aus den tollen Landschaften in und um Dortmund oder von kultureller Seite.