12.März ein Seetag
Die meisten Mitreisenden sind heute erledigt und nutzen diesen Tag zur Erholung. Die zwei Tage auf Bali waren für uns sehr schön, aber auch anstrengend. Da in der nächsten Zeit viele Landausflüge anstehen, freuen sich alle, wenn dazwischen ein Seetag liegt. So herrscht heute auf dem Schiff absolute Ruhe.
13.März - Semarang
In Semarang hatten wir keinen Ausflug gebucht, da wir nicht wussten, dass es sich um solch eine große Stadt handelte.So fuhren wir mit dem Shuttle Bus in die Innenstadt. Alleine diese Fahrt dauerte 40 Minuten, vorbei am Industriegebiet, herunter gekommenen Wohnvierteln und unzähligen kleinen Geschäften. Die Fahrt endete an einem großen Einkaufszentrum mit vielen Mode-, Schmuck- Schuh- und Drogeriegeschäften. Auch Mc Donalds und KFc waren vertreten. Leider nahmen alle keine Dollars oder Euros. Sie wollten unbedingt indonesische Rupies. So suchten wir über eine Stunde den Geldwechsler. In einer der vielen Banken in der Umgebung wurde ich vom 1. in den 7., dann in den 3.Stock geschickt. Sie schickten mich zu "Suvit". Auch die nächste Bank schickte mich zu "Suvit". Erst ein Taxifahrer löste das Rätsel: Suvit war ein Geldwechsler, welcher direkt neben dem Haupteingang des Einkaufszentrums ein kleines Geschäft betrieb. Lange Schlangen warteten dort darauf, ihr Geld gewechselt zu bekommen. Jetzt konnten wir einkaufen nach Herzenslust. Schuhe, Geldbeutel, Socken, Umhängetasche und Drogerieartikel. Alles zu erschwinglichen Preisen. Zum Mittagessen fuhren wir in die Foot Mall im 3. Stock und sahen uns in den rund 30 kleinen Geschäften die Angebote an. Schließlich entschieden wir uns für gebratene Nudeln mit Fisch, Renate bekam gebackene Garnelen mit gebratenem Reis. Jeder eine Flasche Wasser dazu - und das alles zusammen für rund 10 €.
Danach wollten wir noch einige Sehenswürdigkeiten ansehen, die in der näheren Umgebung sein sollten. Als wir nach draussen kamen, regnete es wie aus Kübeln. So stiegen wir in den Bus, der genau gegenüber wartete und fuhren zurück zum Schiff. Gegen 17 Uhr gehen wir bei srömendem Regen nochmals in die Halle am Hafen, den Laptop im Rucksack und versuchen erneut den Blog von Bali zu versenden. Fehlanzeige, weil die ganze Halle voller Leute sitzt, die Nachrichten verschicken oder empfangen wollen. Wir kommen erst garnicht ins Netz.
Fünf Busse fahren an diesem Tag zum Borobudur Tempel, dem größten buddistischem Heiligtum Javas. Um 8.00 Uhr geht die Fahrt los, um 17 Uhr sollen sie wieder da sein. Da die Strecke weit und sehr lebhaft ist und viele Baustellen hat, findet die Fahrt unter Polizeigeleit statt. Alle berichteten von einer "Höllenfahrt". Aber sie schaften es, zur Abfahrt wieder am Schiff zu sein. Sogar das Wetter zeigte sich von der schönen Seite.
14.+15. März Seetage
Am Dienstag hatte die Küche am Nachmittag ein Dessert Buffet aufgebaut. Die Engländer stürzten sich auf das Obst, als hätte es seit Wochen nichts gegeben. Mit Mühe konnte ich zwei kleine Bananen erobern. Sie blieben in einer Schlange am Buffet stehen, stopften sich das Obst teilweise direkt in den Mund und spuckten die Kerne dann wieder auf dem Buffet aus. Welch ein unglaubliches Verhalten.
Um 21 Uhr war dann wieder die Überquerung des Äquators. Die Feier sollte am nächsten Vormittag statt finden.
Um 20.30 Uhr war Klassik angesagt. Das Carmen Duo spielte mit Violine und Klavier einige tolle Stücke, mal klassisch, mal modern.
Am Mittwoch hatten wir eine glatte See, wie bisher noch nie. Die "erfordelichen Feierlichkeiten zur Überquerung des Äquators" fielen dann buchstäblich ins Wasser. Nach dem Mittagessen standen wir an der Reling und beobachteten das Meer. Neben vielen springenden und fliegenden Fischen sahen wir einen großen Schwertfisch, viele Quallen und mehrere Seeschlangen in verschiedener Größe und Farbe. Endlich gab es mal wieder etwas zu sehen. Renate geht zum Friseur und kommt mit "Kurzhaarschnitt" zurück. Wird von allen gelobt. "Du siehst um Jahre jünger aus..." Abends wird in der Show Lounge das Beste von Andrew Lloyd Webber geboten. Eine tolle Show, in Gesang und Tanz brilliant aufgeführt.
16. März - Brunai
Wir kommen erst gegen 12 Uhr im Hafen an. So lassen wir es vorher ruhig angehen, genießen eine Stunde zunächst im heißen, dann im kalten Whirlpool. Welch ein Urlaubsgefühl, im Pool zu liegen und über das weite Meer zu blicken. Und das bei blauem Himmel und 33°C.
Das Mittagessen wird heute auf 11 Uhr vorgezogen. Während des Essens legt das Schiff an.
Um 13.30 Uhr geht der Ausflug los. Die Fahrt in die Stadt dauert rund 40 Minuten. Der Reiseleiter spricht ein sehr schlechtes Englisch. Teilweise liest er seine Rede vom Blatt ab. Da eine Schule, dort die Wohnungen des Polizeipersonals; hier die Wohnungen der Palastangestellten, dort das Chinesenviertel. Das Gebäute rechts ist das Justizministerium, links die Zentrale für Kultur und Sport, etc., etc., etc. Irgendwann schaltet man ab.
Der 1. Halt ist eine Moschee. Da morgen Freitag ist, dürfen wir - wegen der Putzkolonne - die Moschee nur von aussen besichtigen. Es soll die größte und schönste Moschee in Asien sein. Die Anlage ist sauber und schön zu betrachten. Anschließend geht es in das Museum für den Sultan. Dort sind viele Bilder aus dem Leben des Sultan Hassanal Bolkiah zu sehen, ebenfalls Geschenke aus aller Welt, die er zu verschiedenen Anlässen von diversen Regierenden bekam. Er ist der 29. Sultan und regiert mit seiner Familie seit über 600 Jahren das Land. Trotz der Tatsache, dass Brunai als Entwicklungshilfeland eingestuft wird, erhalten Brunaianer freie Bildung und Gesundheitsversorgung, subventionierte Lebensmittel und Wohnraum, und sie zahlen keine Einkommenssteuer.
In der Stadtmitte machen wir einen Fotostopp, um die schwimmenden Dörfer an der Meerseite gegenüber zu sehen. Nach weiteren fünf Minuten Fahrt gibt es erneut eine Moschee zu sehen. Auch die königlichen Gärten bieten nichts sehenswertes, ausser - man muss mal. Das WC ist sauber und kommt für viele genau zum richtigen Zeitpunkt. Weiter geht es am königlichen Palst vorbei, von welchem wir aber nur das von Polizei bewachte Gittertor sehen.
Kaum vorstellbar, wo die 500 Rolls Roys und die über 1000 anderen Luxuswagen stehen sollen. Auch im königlichen Polo Club, welchen wir als nächstes durchqueren sollen über 500 Polopferde stehen. Wir fahren am Palast der jüngeren Schwester des Sultans vorbei, die Katzen liebt und für ihre 300 Tiere einen eigenen Palast unterhält. Es folgt der Palast des Bruders, des Schwagers, des Onkels, usw. Eine richtige Vettern Wirtschaft.
Schließlich sehen wir das 5*Hotel Empire und Country Club, in welchem die Staatsgäste und Promis untergebracht werden. Eine Nacht kostet da zwischen 250 und 35.000 Euro.
Leider ist WIFI auch hier nirgendwo zu bekommen. Um 20 Uhr läuft das Schiff aus und wir sind uns sicher, dass Brunei für uns nicht zu den bevorzugten Ländern dieser Erde zählt.