Bali - Insel der Götter
Am 10.März kam unser Schiff in Benoa an. Da wir von zu Hause aus bereits ein Hotel in Ubud gebucht hatten, erweiterten wir diese Buchung um ein drittes Zimmer, da unsere Mitreisenden, mit denen wir zusammen am Tisch im Restaurant sitzen, sich entschließen konnten, diese zwei Tage mit uns zu reisen. So konnte Gerda sich das Zimmer mit Renate teilen, Hano und Dagmar bekamen ein Zimmer, wenn auch ohne direkten Zugang zur Schwimmlagune.
Unser Taxi wartete bereits, da wir auch dieses vom Schiff aus vorbestellen konnten. Eines der balinesischen Zimmermädchen aus der 7.Etage hatte auf der Insel einen Freund, der wieder einen Freund hatte, der einen Freund kannte.... Ihr wisst bestimmt, was ich meine. Und dieser Freund stand nun mit seinem 7-Sitzer Auto auf dem Parkplatz. In der Hand das Schild: Renata. Wir verhandelten kurz über den Preis - und los ging es in Richtung Ubud. Lebhafter Verkehr und lautes Hupen - Dinge, die wir vom Leben auf dem Schiff schon kaum mehr kannten. In Celuk, der Stadt der Silberarbeiten machten wir den 1.Halt. Allerdings waren die Arbeiten in der Luxusfabrik so teuer, dass wir nicht auf die Idee kamen, etwas zu kaufen. Im Familienbetrieb danach war das Preis - Leistungs - Verhältnis viel besser. Trotzdem hielt sich unsere Kauflust in Grenzen. Danach folgte ein Mittagessen in den Reisfeldern. Im erhöhten Restaurant saßen wir bei einem leichten Wind und genossen die balinesische Kost. Ein frisch gepresster Wassermelonen oder Ananas Saft rundeten das Urlaubsfeeling ab. Und das im Schnitt für 16 € pro Person.
Das Hotel war dann der Hammer. Die Zimmer, groß, sauber und kühl hatten direkten Zugang zum Pool. Nur wenige Stufen runter kam man direkt in die Lagune. Die Liegen im Wasser stehend, waren es nur wenige Schritte bis zum Schwimmbecken. Leider hatten wir nur wenig Zeit, diesen Luxus zu nutzen.
Trotz dunklem Himmel machten wir uns zu Fuß auf ins Zentrum von Ubud. Von wegen nur wenige Minuten. Eine gute halbe Stunde geht es auf und ab. Die Gehsteige sind die reinsten Baustellen. Renate geht an meinem Arm, stolpert aber trotzdem immer wieder. Die Stadt hat sich sehr – nicht eben zum Vorteil – verändert. Lebhaft, laut und Verkehr ohne Ende. Unterwegs treffen wir mehrfach Mitreisende vom Schiff. Die balinesische Kultur ist trotzdem immer noch zu erkennen. Das Lotus Cafe war schon bei unserem ersten Urlaub vor fast 20 Jahren da und ist heute noch so erhalten. Auch der Markt mit seinen unendlichen Gässchen und Verkaufsständen sieht aus wie damals und wurde noch erweitert. Eine Prozession zum Tempel verstopft zusätzlich die Hauptstrasse. Nach Geldwechsler und Kartenkauf gehen wir im Cafe Lasy Cats einen Saft trinken. Ein Taxi bringt uns für 7 € zurück ins Hotel, wo unser Taxifahrer 10 Minuten später uns bereits wieder abholt und zum Kecak Tanz bringt. Dieser Feuertanz findet seinen Höhepunkt darin, daß ein Tänzer in Trance durch Feuer geht. Die Vorstellung geht knapp eine Stunde. Danach genießen wir im Hotel ein gemütliches Abendessen. Lecker, reichlich und günstig. Gegen 23 Uhr fallen wir erledigt in die Betten. Endlich mal wieder ein Bett, welches nicht immer schwankt.
Um sieben Uhr sind wir wieder wach. Jetzt aber schnell eine halbe Stunde in den Pool. Nach einem ausgezeichneten Frühstück, welches im Zimmerpreis für zwei (ca. 80 €) enthalten ist, packen wir zusammen und werden um neun von unserem Fahrer abgeholt. Bye bye Ubud. Zunächst gehen wir zum Markt, wo wir eine Stunde durch die überdachten Gassen schlendern, das ein oder andere Tuch kaufen, Gewürze und Handwerkskunst erstehen und einfach nur von den vielen Eindrücken erschlagen werden.
Danach geht es zu einem Tempel. Wir müssen rund 300 Stufen hinunter gehen. So bleibt Renate oben im Schatten sitzen und trinkt eine frische Kokosnuss. Wir machen uns auf den Weg hinunter, bestaunen die in den Fels gehauenen Königsgräber und gehen durch den angrenzenden Tempel. Dann kommt der schwierigere Teil: 300 Stufen aufwärts. Auf halber Höhe setzen wir uns und trinken eine frische Kokosnuss. Welch ein Genuss. Ziemlich erledigt kommen wir oben an und Renate empfängt uns relaxt und zufrieden. Es geht weiter in nördlicher Richtung zu den riesigen Reis Terrassen, welche zum Weltkulturerbe gehören. Das Grün der Reisfelder tut den Augen gut, da wir sonst meist nur das Blau des Meeres sehen. Im Restaurant, welches mitten in den Reisfeldern mit Fernblick liegt, machen wir Mittagessen. Für sieben Euro pro Person gibt es Gemüse, Hähnchen in verschiedenen Zubereitungen (wie üblich in Asien wird das Hähnchen mit Knochen klein gehackt und gebraten), roten und gebratenen Reis, Nudeln und verschiedene Soßen. Davor kann sich jeder eine Suppe nehmen, danach Obst oder schwarzen Reispudding. Kaffee oder Eistee gehören auch dazu, andere Getränke muss man extra zahlen. Alles schmeckt wieder fantastisch. Während des Essens kommt ein tropischer Regenguss. Die Luftfeuchtigkeit steigt, die Temperatur bleibt. Zum Abschluss des Tages fahren wir zum Sonnenuntergang ans Meer. Unter uns den Tempel Thana Lot. Einen besseren Abschluss unseres Bali Besuchs hätten wir uns nicht wünschen können. Nach einer sehr lebhaften, teilweise chaotischen Fahrt zum Hafen kommen wir glücklich, aber erledigt wieder am Schiff an. Über unser reichliches Trinkgeld freut sich unser Fahrer ganz besonders. In letzter Minute schafften wir es, noch was zum Abendessen im Bistro zu bekommen. Als um 22 Uhr das Schiff ablegt, stehen wir an der Reling und verabschiedeten uns von Bali – der Insel der Götter. Bestimmt war es nicht unser letzter Besuch auf dieser, trotz vieler Veränderungen tollen Insel.
Am nächsten Tag gab es einen Seetag, den wir dringend brauchten, um die ganzen Eindrücke in den PC zu klopfen.
Für heute grüßen wir alle in der verregneten Heimat,
eure Weltenbummler