Ihr Lieben zu Hause !!!
Der Frost hält Deutschland nach wie vor im Griff, bei uns ist es die Hitze. Während wir am Tag meist zwischen 30 und 35°C haben, kühlt es auch Nachts kaum unter 25 Grad ab. Davon merken wir in der Kabine natürlich wenig, da die Klimaanlage recht gut funktioniert. Allerdings schalten wir diese am Abend aus.
Die Südsee haben wir nun hinter uns. Die Ziele waren Nuku Hiva, Papeete auf Tahiti und Bora Bora.
Auf Nuku Hiva hatten wir keinen Ausflug gebucht, weil uns die Insel zu klein erschien. Wir wurden in kleinen Booten aufs Festland verbracht, da die Magellan rund einen Kilometer ausserhalb des Hafens vor Anker gehen mußte. Dort gingen wir im Hafengelände eine Stunde spazieren – und das bei fast 40 Grad. Natürlich gab es die üblichen Verkaufsstände mit allen möglichen und unmöglichen Sachen, die der Eine herrlich – schön findet, der Andere kitschig – unnütz. Es wurde viel gekauft, obwohl die Preise völlig überteuert waren. In jedem Reiseführer wird empfohlen das Öl gegen die bösartige Nono Sandfliege zu kaufen. Das Öl wird von den Einheimischen selbst hergestellt und kostet dann 20 Euro bzw. Dollar für 150 ml. Auf Nachfrage wird der Preis um 5 Euro reduziert – Ende der Fahnenstange. Kaum jemand hat das Öl gekauft, noch weniger Leute haben das Öl gebraucht, weil keine Fliegen da waren. Waren alle ausgeflogen. Nach dem Genuss eines frisch gepressten Ananas Mango Saftes machten wir uns auf den Weg zur Kirche des Ortes, dem einzigen Gebäude, in welchem es etwas zu sehen gab. Wir waren enttäuscht, weil ausser einem Altar und einigen Bildern an der Wand nichts zu sehen war. Wie sich später herausstellte, waren wir in der falschen Kirche – wie ungefähr die Hälfte der ganzen Kreuzfahrtkunden. Danach waren wir froh, wieder auf das herrlich klimatisierte Schiff zurück kehren zu können.
Auf Tahiti kamen wir um acht Uhr an und hatten schon um 9 Uhr unseren Ausflug. Tahiti war für uns eine große Enttäuschung. Der Ausflug umfasste eine Stunde im Museum, danach der Besuch eines botanischen Gartens (eine Gruppe von acht Leuten blieb direkt am Obststand vor dem Garten hängen; wir tranken frische Kokosnuss, ließen uns diese öffnen und knabberten das frische Fruchtfleisch, dazu frisch geschnittene, herrlich süße Mangos – besser als jeder Garten) und als 3. Anlaufpunkt eine Kult- und Opferstätte, die vor Jahren in den Bergen entdeckt wurde und im Tal an besser zugänglicher Stelle für die Touristen wieder aufgebaut wurde. Das war es – und dafür zahlten wir pro Person rund 70 Euro.
Nach dem Mittagessen auf dem Schiff kam dann der erste Regen. Anschließend liefen wir in die Stadt und besahen uns die Auslagen der Geschäfte. Die Markthalle war ein Ort, nur für die Touristen geschaffen. Bei der hohen Arbeitslosigkeit kann sich ein Einheimischer diese Preise kaum leisten. Ein Kilo Bananen ab drei Dollar, Vanille Stangen gab es ab 19 Dollar. In der Packung waren fünf Stangen. Es gab auch Packungen mit 25 Stangen – und das dann zum Supersonderpreis von 95 Dollar. Da auch das Internet in der Halle nicht funktionierte, waren wir schnell wieder weg. Wir schlenderten durch die Strassen, waren aber schnell desillussioniert – von wegen Paradies. Während des Abendessens legte das Schiff schon wieder ab.
Bereits am nächsten Morgen erreichten wir die Südsee Insel schlecht hin:
Bora Bora. Obwohl es erst kurz nach sieben war, verfolgten wir einen Teil der Einfahrt (auch hier mussten wir wieder mit Booten an Land gebracht werden) vom obersten Deck. Herrlich, an den kleinen Inseln vorbei zu schippern. Überall sind kleine Boote unterwegs, deren Insassen winken. Um acht Uhr ist bereits Treffpunkt zum Ausschiffen. Alle sind aufgeregt, besonders Renate. Bora Bora ist eines ihrer Traum Ziele.
Eine Gruppe von rund 20 Hulla Mädchen stehen am Kai und begrüßen uns mit Musik und Blüten. Diese Mädchen finden wir später beim Mittagessen an Bord wieder.
Auch das zweite Kreuzfahrtschiff wird von ihren Touristen befreit und alle an Land gesetzt. Alles gut organisiert. Wir werden in sechs umgebaute Trucks verfrachtet, offene Fenster und alles mit Blüten geschmückt. Sandra, eine Schweizerin, die bereits 25 Jahre auf der Insel lebt ist unsere heutige Reiseleiterin. Sie erklärt alles in englisch und übersetzt wichtige Dinge direkt ins Deutsche. Wir machen viele Stopps, sehen den Bungalow von Marlo Brando, direkt am Meer gelegen, besuchen eine Familie, welche die einheimischen Tücher herstellt – und natürlich auch verkauft – in welche sich die Frauen einhüllen, wir beobachten eine Kolonie der Landkrabben, wie sie aus den Erdlöchern kommen und sich über die hingeworfenen Hibiskusblüten hermachen und wir machen Halt an einem kleinen, weißen Strand, der von den Touristen der zwei Schiffe völlig überlaufen ist. Den Abschluß bildet ein Besuch des berühmten Bloody Mary, dem Kultlokal der Insel schlecht hin. Alles mit Rang und Namen war schon hier. Für uns ein Restaurant, wie wir sie in Asien sehr oft erleben konnten. Bei der Ankunft am Hafen fallen die ersten Tropfen. Wir schlendern gemütlich durch die Markthallen (wenn man bei dieser Masse Mensch noch von gemütlich reden kann) und betrachten wieder die gleichen Dinge wie in Papeete und Nuku Hiva. Allerdings wird hier viel mehr gekauft: letzte Chance, sich in der Südsee mit unnützem Zeug ein zu decken.
Als wir mit dem Boot das Schiff erreichen, regnet es richtig. Während des Mittagessens plätschert es draussen richtig los. Nach einer knappen Stunde ist der Regen vorbei und wir legen uns in den Pool an Deck. Ein tolles Gefühl, den Blick über einen Teil der Insel gleiten zu lassen, das Meer zu beobachten.
Gegen 18 Uhr stehen wir auf dem oberen Deck und verfolgen die Ausfahrt aus der Lagune von Bora Bora. Die Insel war schön, aber wir vermissen immer noch dieses Postkarten Motiv, welches wir auf vielen Karten, in Reiseführer und Prospekten gesehen haben: weißer Strand, herrliche Palmen und selige Ruhe. Irgendwo da draußen, auf einer der vielen Inseln wird es wohl zu finden sein. Wir sind trotzdem mit dem Tag sehr zufrieden. Das Glück liegt immer im Auge des Betrachters. Und Abends gab es dann eine große Party. Ein BBQ mit Tischen und Stühlen war auf dem oberen Deck aufgebaut. Dazu gab es Live Musik. Ein lauer Wind sorgte für Abkühlung und die Stimmung war toll. Als dann die Sängerin Lieder von Andrea Berg und Helene Fischer über das Deck röhrte, kochte die Stimmung. Selbst die Köche hinter dem Büffet wiegten ihre Körper im Takte der Musik und schwenkten ihre Arme synchron. Gegen zehn setzten wir uns allerdings ein Deck tiefer, legten uns dort in Liegestühle und genossen den klaren Sternenhimmel und den vollen Mond.
Nun sind wir auf dem Weg nach Neuseeland, wo wir in fünf Tagen ankommen werden. Es ist jetzt schon wieder zu erkennen, dass die Tage viel zu wenig Stunden haben werden.
Morgen mache ich meine zweite Lesung aus dem „Schwarzwaldjunge – Weltenbummler“. Immer wieder werde ich auf Deck angesprochen: Wann ist die nächste Lesung? Solange dies gewünscht wird, lese ich gerne. Schließlich habe ich auch noch den „Fisch in der Heizung“ dabei und die Tage bis Amsterdam sind noch sehr zahlreich (85, wenn ich richtig gezählt habe).
So grüßen wir euch alle ganz herzlich, hoffen, es geht euch gesundheitlich gut und freuen uns, euch weiter mit unseren Berichten und Fotos erfreuen zu können. Wir würden gerne viel öfters schreiben, aber das Internet auf dem Schiff ist leider katastrophal.
Eure Weltenbummler
P.S.: natürlich gibt es auch heute wieder einige Geburtstagsgrüße. Zunächst wünschen wir Aydana von ganzem Herzen alles Gute. Aydana ist eine Künstlerin und Schriftstellerin aus Nordrach (Basili, komm wieder, wenn du gehst), die mit mir die Diersburger Grundschule besuchte. Danach verloren wir uns völlig aus den Augen, bis wir uns beim Klassentreffen zum 60. wieder trafen und uns sofort gut verstanden.
Einen weiteren Gruß schicken wir an Mutter Nosbach zum 85.Geburtstag. Liebe Birgit, grüße deine Mutter ganz herzlich von uns !!!! Wir freuen uns jetzt schon darauf, nach unserer Rückkehr diesen Tag mit ihr und euch nachfeiern zu können. Schade, dass das Internet nicht klappt, wir hätten gerne angerufen.
herzliche Grüße zu euch in die Südsee und lieben Dank für die wiedereinmal wunderbaren Reiseberichte.
Ich war bis jetzt nicht in der Lage euch zu schreiben bzw. die Reiseberichte zu lesen weil ich zunächst ja selber in Vietnam und Laos unterwegs war, mich dann intensiv um meine Mutter gekümmert habe und nun schon wieder seit fast 4 Wochen in Reha bin mir sehr gut tut aber in der es leider kein Internet möglich ist.
Bitte gebt Renate meine lieben Grüße verbunden mit der Hoffnung das es nochmals eine Reise ihres Lebens ist und sie selbst gesund und munter weiter
Weiterhin eine gute Reise und viele schöne Eindrücke wünscht
Silvia aus Köln (z.Zt. bei Paderborn) euch besser bekannt als die "Dame aus dem Swinger Club" ;-))