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Ponta Delgada, Azoren

12.Januar, 2017  An Bord des Schiffes

Zu Hause habt ihr es noch kalt, vielleicht sogar eisig und ungemütlich. Wir haben momentan noch bedeckten Himmel, aber schon frühlingshafte Temperaturen. Mit jedem Tag, den wir Richtung Niederländische Antillen schippern steigen die Temperaturen um 1 bis 2 °C. Heute erreichen wir bereits die 20° Marke. Wir dachten, Seetage werden bestimmt langweilig und ziehen sich wie Kaugummi, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Obwohl wir jeden Morgen gegen halb acht aufstehen und dann zum Frühstück gehen, verfliegt der Tag ungeahnt schnell.Bis heute haben wir es nur geschafft, uns den Gymraum von aussen zu betrachten, fanden aber nicht die Zeit, eines der Geräte zu nutzen. Zwischendurch mal stramm eine viertel Stunde über die Decks zu laufen ist alles, was wir an "fett-verbrennenter" Tätigkeit schaffen. Meist endet diese Bewegung aber wieder in irgend einem der Restaurants oder Bistros, um die verlorenen Kalorien wieder auf zu füllen. Nach dem Mittagessen folgt die Siesta - muss im Urlaub ja sein - und dann treffen wir uns zu Spaß und Spiel. Das ist mal Bingo, mal Rummycub oder auch einfach mal auf dem Deck einen Cocktail schlürfen. Nach dem Abendessen folgt dann eine Show oder eine musikalische Live - Unterhaltung in einer der vielen Bars. Ihr seht, es ist immer was geboten.

Gestern hatten wir unseren ersten Landausflug nach Ponta Delgada auf der Azoren-Insel Flores. Beinahe hätten wir den auch noch verpasst. Wie immer standen wir um halb acht auf, machten gemütlich Frühstück und machten uns über die Engländer lustig, die kaum Zeit hatten, das schöne Frühstück zu genießen. Sie hatten ja um 9.15 Uhr bereits Termin am Bus.

Wir wollten nach dem Frühstück einen Fußmarsch ins Städtchen machen, um dann um 13.30 Uhr am Bus zum deutschen Ausflug zu sein. Wir gingen auf die Kabinen, um uns für den Gang in die Stadt fertig zu machen. Gegen 10 Uhr sollte es los gehen. Ich legte den Ausflugsvoucher aufs Bett, damit ich diese später nicht vergessen konnte. Warum war die Nummer auf unserem Voucher mit der Nummer des englischen Ausflugs identisch??? Wie Schuppen fiel es mir von den Augen: wir hatten doch den großen, 7-Stunden-Ausflug in englischer Sprache gebucht!!! Jetzt kam Hektik auf.
Renate anrufen - "Vergiss den Voucher nicht und komm umgehend zur Rezeption" -, einige Euros einpacken, Jacke über und los. Obwohl wir um kurz nach neun am Bus waren, kamen viele noch später. Wäre mir die Nummer im Tagesprogramm nicht ins Auge gefallen, hätten wir den Tagesausflug vergessen können. Dieser war jedoch sehr schön, wenn auch nur bei eingetrübtem Wetter. Der 1.Halt war in dem kleinen, romantischen Städtchen Ribeira Grande mit herrlichen Kirchen, altertümlichen Häusern engen Gässchen und einem tollen Blick von oben aufs Meer. Der nächste Halt war der Blick vom Kraterrand auf den riesigen, 580 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen See, der einen Umfang von 12 Kilometern hat. Überall sehen wir auf der Fahrt über die Insel Kühe auf den Wiesen. Mal sind es nur drei oder vier, dann auch mal 40, 50 oder 60 Tiere. Wie uns der Reiseleiter erzählt, wird auf der Insel die Milch für ganz Portugal produziert. Darum gibt es auf Flores zehn mal soviele  Kühe wie Einwohner. Der botanische Garten mit seinen alten, riesigen Bäumen und einer tollen Anzahl an blühenden Carmelien war der nächste Anlaufpunkt. Im Garten gab es auch heisse Quellen, in denen man schwimmen konnte. Leider hatten wir keine Badesachen bei. Anschließend gab es Mittagessen. Das Rind, welches wir in Form eines Bratens auf den Teller bekamen, hätten sie besser fünf Jahre früher schlachten sollen.

Nach dem Essen ging es weiter zu den heißen Quellen in Furnas. Dampf stieg aus den verschiedenen Kratern mit bis zu 145°C aus der Erde. Der Schwefel und andere Stoffe gaben dem Ort durch seinen Gestank teilweise einen unangenehmen Duft. Der Besuch einer Ananas Plantage bildete den Abschluss des Ausflugs, bevor es wieder zurück zum Schiff ging. Es blieb kaum eine Stunde Zeit, sich fürs Abendessen frisch zu machen.

Um 20 Uhr beobachteten wir das Auslaufen des Schiffes vom 11.Deck aus. Leider ohne Musik und ohne Hupe. Zeitgleich, bis in den späten Abend fand auf dem Pool Deck eine Sailaway Party statt. Wieder viel Essen, viel Trinken, sehr laut und sehr voll. Wir zogen uns in die Sinatra Bar zurück und unterhielten uns mit Usch und Doris, zwei sehr netten Mitreisenden bis spät in die Nacht.

Nun sind wir wieder sechs Tage auf See. Im Plan steht: Erholung auf See. Von was sollen wir uns erholen? Wir haben bis jetzt noch nicht viel getan.

Leider ist das Internet an Deck sehr langsam und sehr teuer. Darum werden wir nicht so häufig schreiben können, wie wir eigentlich geplant hatten. Wir versuchen, alle vier bis fünf Tage unsere neuesten Erlebnisse mit euch zu teilen.

Ganz herzliche Grüße von
euren Weltenbummlern

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